Flexibilität und Drapierbarkeit:
Im Vergleich zu anderen Textilien, wie z.B. Geweben oder Gelegen, ist Vliesstoff besser drapierbar und flexibler. Beim Legen von Kanten und Bögen passt er sich aufgrund seiner guten Dehnungseigenschaften in X- und Y-Richtung ideal einer gewünschten Form an. Somit können Bauteile mit sehr komplexen Geometrien hergestellt werden.
Faserausrichtung:
Die Ausrichtung der Fasern im Vliesstoff besteht in X-, Y- und sogar in Z-Richtung. Somit stellt der Carbonfaser-Vliesstoff ein quasi-isotropes 3D-Verstärkungstextil dar und bietet dadurch neue Möglichkeiten im Vergleich zu Endlosfasertextilien.
Mischung mit anderen Fasern möglich:
Es können sowohl pyrolysierte, als auch solvolysierte Fasern zu Vliesstoffen verarbeitet werden. Weiterhin ist es möglich, Mischungen aus rCF mit thermoplastischen Fasern einzusetzen. Diese können anschließend in thermischen Press-Prozessen ohne weitere Zwischenschritte für die Fertigung von Bauteilen genutzt werden. Die thermoplastischen Fasern stellen dabei nach der Imprägnierung und Konsolidierung das Kunststoffmatrixsystem dar, wodurch die Zugabe von zusätzlichem Matrixmaterial (z.B. Kunststoff wie Harz, etc.) eingespart werden kann.
Hohe Oberflächenqualität:
Durch den Einsatz von Carbonfaser-Vliesstoffen an der Oberfläche von Bauteilen, können sehr gute Oberflächenqualitäten erzielt werden. Ein Abformen von darunter liegenden Textilien und dadurch entstehende unruhige Oberflächen (z.B. Pin-Holes, etc.) werden somit wirkungsvoll vermieden. Der Spachtel- und Lackiervorbereitungsaufwand kann daraus folgend minimiert werden.
Mechanische Verfestigungsverfahren:
Für die Vliesstoffverfestigung kommen zwei Verfahren zum Einsatz, welche je nach Anforderungen gewählt werden können:
„Maliwatt-Nähwirkverfahren“:
Das maschenbildende „Malitwatt-Nähwirkverfahren“ ist im Bereich der technischen Textilien bereits bei (Multiaxialen) Gelegen bekannt. Das „Vermaschen“ verbessert Handling und steigert die Höchstzugkräfte in Richtung des Garns im Vliesstoff. Außerdem ergibt sich durch die „Nadel-Kanäle“ ein verbessertes Eindringen des Harzes beim Imprägniervorgang. Es besteht die Möglichkeit den Nähfadentyp, die Stichlänge sowie die Bindung zu variieren. Zudem können weitere Textilien an Ober- und/oder Unterseite aufgebracht und verfestigt werden. Warenbreiten reichen hier bis zu 1500 mm bei Flächengewichten von 100 g/m² bis 350 g/m².
"Nadelverfestigung":
Die mechanische Verfestigung durch Vernadelung ist dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Nadeln mit Kerben durch die Faserschichten stoßen, um diese ineinander zu „verschlingen“. Mechanischverfestigte Vliesstoffe lassen sich sehr gut drapieren. Es können Warenbreiten bis zu 2000 mm und Flächengewichte von 100 g/m² bis 600 g/m² produziert werden.
Individuelle Wunschzuschnitte und Formfreiheit:
Carbonfaser-Vliesstoffe können als individuelle Zuschnitte auf Wunschformat ausgeliefert werden. Durch Laserschneidtechnologien können individuelle formfreie Flächen zugeschnitten werden. Dies ermöglicht ein Verarbeiten von Textilien ohne das Anfallen von Reststoffen. Verschnitt wird dadurch vermieden und Abfall reduziert.
Weitere Informationen zu Carbonfaser-Vliesstoffen im Lasertest: